Rückblick - Teil 9 SuS verabschiedet sich in die Weihnachtsferien! Hüsten. 1:0 hatte sich der SuS Hüsten 09 also im siebten Verbandsligaderby gegen den SC Neheim-Hüsten durchgesetzt. Das hatte am Mittwoch, den 10. Dezember 1975, dann auch der letzte Fußball-Anhänger im Sauerland begriffen. Mit diesem schönen Gefühl im Rücken verabschiedete sich 09 anschließend in die wohl verdiente Winterpause. Mittwoch, 10. Dezember 1975: Vergleichskampf der beiden Neheim-Hüstener Verbandsligisten fand prächtige Kulisse und füllte die Kassen in Hüsten-Ost Zum Ende der Saisonhälfte war Lokalderby Höhepunkt Starker Besucherandrang gestern Mitte zum Fußball-Lokalderby: schon eine Stunde vor Anstoß hatte man sich auf den Weg zu den Kassen und zur Kampfbahn gemacht. Neheim-Hüsten. Beim Abpfiff freuten sich Hüstens Akteure und der an diesem Tage zahlreiche und stimmgewaltige Anhang, als hätte man soeben die entscheidenden Punkte auf dem Weg zur Meisterschaft erkämpft oder einen wichtige Sieg im Kampf gegen den Abstieg errungen. Bejubelt wurde der 1:0-Erfolg des SuS Hüsten 09, dem nach sechs unentschiedenen Verbandsligaspielen ersten Sieg eines der beiden Lokalkontrahenten. Dass die Begegnung in Hüsten-Ost dabei unerfreulicherweise häufig die guten Fußballmanieren sowohl unter den Beteiligten als auch im hektisch aufgeheizten Anhang missen ließ, ist sicherlich dem von jeher eigenen Kolorit dieser traditionellen Nachbarschaftskämpfe zuzuschreiben, die schon immer von besonderer Brisanz und außergewöhnlichem Charakter waren. Der Effekt des Hüstener 1:0-Erfolges war, dass die Neheim-Hüstener Teams ihre Tabellenspitze tauschten. Die siegreichen Hüstener schoben sich am SC vorbei, gegen den man sich in den letzten drei Jahren stets unentschieden getrennt hatte. Für Hüsten bedeutet das 1:0 weiter, dass seit längerer Zeit die erste Saisonhalbzeit endlich wieder einmal mit einem positiven Punktekonto von 18:16 ausklingt, für den ersten Vorsitzenden das "wohl schönste Weihnachtsgeschenk". Nach dem Abpfiff Die Schlacht ist geschlagen - und diesmal gab es auch einen Sieger: Vor der stimmgewaltigen Kulisse von 4000 Zuschauern landete der SuS Hüsten 09 den ersten Sieg über den Rivalen SC Neheim-Hüsten in seiner Verbandsligazeit. Der SC Neheim-Hüsten machte in diesem bis zuletzt offenen Spiel allerdings deutlich, wie wenig man bei einem Derby auf die letzten Ergebnisse und Leistungen geben kann: Denn eine Woche nach dem enttäuschenden 1:2 gegen Neuenrade spielte der SC in Hüsten eine überraschend gute Rolle, war allein im Angriff nicht durchschlagskräftig genug, um die sehr homogen wirkende Hüstener Abwehr aus den Angeln zu heben. Wie am letzten Sonntag fehlte ein Flügelstürmer vom Schrote des gesperrten Rolf Wiesenthal, der das Spiel aufreißen und auseinanderziehen kann. Der SuS Hüsten bestätigte den guten Eindruck der letzten Spiele, auch wenn er im Angriff sicherlich nicht ganz an die Klasseleistung gegen Iserlohn anknüpfen konnte. Die Abwehr hat durch Torwart Schroeter wesentlich an Festigkeit gewonnen. Daneben ist Herlitschka, der von Spieltag zu Spieltag mit einer beständigen Leistung aufwartet, zu einem festen Glied in der Abwehrkette geworden. Getrübt wurde der Gesamteindruck des siebten Derbys allerdings durch eine Reihe von Fouls, die bisweilen an die Grenze des Erlaubten gingen. Einig waren sich die Verantwortlichen auf beiden Seiten in der Kritik an Schiedsrichter Schleier, der zwar viermal die gelbe Karte zeigte (zwei gegen Neheim, zwei gegen Hüsten), jedoch diese Szenen nicht unterbinden konnte. Dadurch wurde das Spiel vor allem im zweiten Abschnitt hektisch und zerfahren. Hier hätte man dem Schiedsrichter mehr Entscheidungsfreudigkeit und Mut gewünscht. Beide Mannschaften können mit dem in der ersten Serie Erreichten zufrieden sein und mit einem relativ beruhigenden Punktepolster in die zweite Serie gehen. Nicht unansehnlich dürfte auch der 09-Kassenbe-stand nach dieser Partie sein. So war für Hüstens Richard Keck angesichts der prächtigen Zuschauer-kulisse - seit 14:00 Uhr war der Zuschauerstrom reibungslos wie selten von den Kassenhäuschen in Hüsten-Ost verarbeitet worden, sodass kaum jemand verspätet zum Spiel gelangte - "das Spiel bereits vor dem Anpfiff gelaufen. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Sieg." Neunzig Minuten später stand auch der fest. Sieg über Rivalen Theo Bücker: Nun feiern wir in aller Ruhe Weihnachten Hüsten. In Hüsten-Ost wurde gestern war, was Fußballfans vorher bezweifelt hatten: nach sechs Spielen, die jeweils remis endeten, siegte diesmal Hüsten 09 über den Verbandsligarivalen aus dem Stadtteil Neheim mit 1:0. Die Hüstener behielten also die Punkte und dazu die stolze Einnahmesumme von rund 15.000 DM, die knapp 5000 zahlende Zuschauer in die Kassen brachten. Zufriedenheit also bei Hüsten 09. In der Kabine ging es hoch her, und in dem sich fast überstürzenden Freudentaumel musste sich auf Trainer Theo Bücker der Glückwünsche erwehren, der dennoch rechnete: "15 Punkte wollten wir haben, jetzt sind es 18 geworden, und wir haben den SC Neheim besiegt. Nun können wir in aller Ruhe Weihnachten feiern..." Neheims Mannschaft hat sicherlich unglücklich in diesem Spiel gleichstarker Mannschaften verloren. Von Untergangsstimmung allerdings keine Spur, wenn auch gerade diese Niederlage besonders schmerzt. "Für die Rückrunde brauchen wir nicht schwarz zu sehen", blickt Hermann Geermann schon ins neue Jahr. Eine Notiz am Rande: "Statistiker" Wilfried Westermann rechnete vor: Hüsten 09 hatte mit 24,7 Jahren in diesem Spiel die jüngere Mannschaft gegenüber dem SC Neheim, der auf ein Durchschnittsalter von 26 Jahren kam. In der nächsten Ausgabe des großen Rückblicks auf die Derbysaison 1975|76 drehen sich die Berichte schon um das Rückspiel, welches am 02. Mai 1976 in Neheim stattfand. Alle Artikel des großen Rückblicks