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Rückblick - Teil 9
Schmöle-Team auf bestem Weg zum Klassenerhalt!
Hüsten. 450 Meisterschaftsminuten vor dem Saisonende 1979|80 war der SuS Hüsten 09 auf bestem Weg, die Klasse zu halten. Und die Ausgangslage würde sich weiter verbessern, sollten die Grün-Weißen am dreißigsten Spieltag einen Heimerfolg gegen den SV Holzwickede folgen lassen. Gegen den ehemaligen deutschen Amateurmeister waren die 09er der Tabelle nach wieder Außenseiter, doch die Rückrundenbilanz sprach da für sich: Acht Siege, ein Remis und vier Niederlagen nach der Jahreswende katapultierten die Schmöle-Kicker in der Rückrundentabelle auf die vordersten Plätze.
730 Zuschauer
Tore von Hahne und Schröter brachten Hüsten 2:0-Sieg
Das war das zweite, entscheidende Tor
durch Dirk Schröter. |
SuS Hüsten 09 - SV Holzwickede 2:0 (1:0). Ein großes Spiel war es nicht - immerhin: Vor 730 zahlenden Zuschauern konnte der SuS Hüsten 09 gegen den SV Holzwickede zwei wichtige Punkte unter Dach und Fach bringen und sich damit wieder etwas aus dem unteren Tabellenfeld herausarbeiten.
Turbulent verliefen die Anfangsminuten. Schon nach 180 Sekunden prüfte Holzwickede's Juraschek SuS-Torwart Jürgen Schröter mit einem Kopfball. Auf der anderen Seite rettete Gäste-Schlussmann Rüssel in der fünften Minute mit einer Fußabwehr gegen einen Schuss von Meinolf Hahne. In der zehnten Minute stand Rüssel das Glück zur Seite, als SuS-Libero Winfried Nienaber mit einem Kopfball nur den Pfosten traf. Die Szenen wechselten in dieser Anfangsphase rasch. Dabei zeigte die Hüstener Abwehr bei den schnellen Vorstößen der Gäste einige Unsicherheiten. Insbesondere Hubert Herlitschka hatte in den ersten Minuten Mühe mit dem flinken Juraschek, bekam ihn aber später besser in den Griff.
Nach einer Viertelstunde verflachte das Spiel. Die Hüstener hatten als Folge der Holzwickeder Defensiveinstellung zwar ein optisches Übergewicht, wussten sich aber gegen die von Erlhoff dirigierte Gästeabwehr nicht zwingend in Szene zu setzen. Dirk Schröter hatte in dem routinierten Bell einen konsequenten Bewacher, und auch Berni Mette kam nach gutem Beginn später nicht mehr wie gewohnt zum Zuge. Aus dem Mittelfeld kamen auch zu wenige Impulse. Dennoch zwei gute Tormöglichkeiten in der 32. und 38. Minute, als Schröter einen Fernschuss losließ und Winfried Nienaber Holzwickede's Torwart Rüssel mit einem Kopfball zu einer Glanzparade zwang. In der vierzigsten Minute vereitelte Nienaber einen möglichen Rückstand, als er auf der Linie für seinen geschlagenen Torwart per Kopfball klärte. Kurz vor der Pause dann das wichtige Führungstor für den SuS. Meinolf Hahne zog aus halblinker Position ab, der Schuss wurde abgefälscht und landete unerreichbar für Gäste-Torwart Rüssel im Netz.
Spielszene aus der Saison 1979|80. |
In der zweiten Halbzeit kamen die Gäste, die auf Line Kurrat, Backs und Woköck verzichten mussten, stärker auf. Sie bestimmten jetzt das Spiel. Der SuS verlegte sich auf's Kontern. Die Entscheidung fiel in einer Phase, in der Holzwickede's Spielertrainer Hermann Erlhoff, der in der 65. Minute noch mit einem direkten Freistoß die Latte getroffen hatte, für zehn Minuten die Bank drücken musste. Es war die 76. Minute. Berni Mette setzte sich auf dem rechten Flügel durch, passte auf Dirk Schröter, und der ließ Rüssel aus kurzer Distanz keine Chance - 2:0. In der 87. Minute hatte Günter Keute das 3:0 in der Hand, doch traf er mit einem Kopfball nur die Latte. Der Hüstener Sieg geht in Ordnung, denn die Mannschaft hatte vom kämpferischen Engagement her doch ein Plus gegenüber den Gästen. Seine besten Spieler hatte der SuS in Rolf Erlmann, der Kuhlhäuser fast völlig ausschaltete, Winfried Nienaber und Scholz. Auch Günter Keute bot eine starke Partie: Wenn er antrat, dann herrschte Alarm im Holzwickeder Strafraum.
SuS Hüsten 09: J. Schröter, Herlitschka, Erlmann, Nienaber, Brasse, Scholz, Harbecke, Mette, Schröter, Keute, Hahne (79. Bröker) - Tore: 1:0 Hahne (44.), 2:0 Schröter (76.)
Enttäuschende Holzwickeder waren gekommen, um einen Punkt zu verteidigen, nicht, um zu siegen
Erst Hahne, dann machte Dirk Schröter mit 16. Saisontor den 09-Erfolg klar
Eingekreist von drei Holzwickeder Abwehr-
spielern, die er vorher wie Slalomstangen
umkurvte, kommt Günter Keute hier zum
Schuss. Aber nach dem Gewaltsprint, die
dieser Szene vorausging, fehlte dem
künftigen Eintracht-Profi die Kraft, um den
Ball noch platziert ins Netz zu schießen.
Das Leder wurde eine Beute des
HSV-Schlussmanns. |
SuS Hüsten 09 - SV Holzwickede 2:0 (1:0). Der SV Holzwickede trug veilchenblaue Trikots, sie leuchteten zwar wie ein ausgewaschenes Schreibmaschinenfarbband, doch mit den spielerischen Qualitäten dieser erstmals stolzen Truppe war es nicht weit her. Und der Schwung, der Zuschauer zu begeistern vermag, fehlte ganz. Hinter allem steckte die Absicht, einen Zähler zu verteidigen (0:0), aber nicht der Wille, gekommen zu sein, um zu siegen. So bestimmten die 09er immer das Spiel und gewannen verdient mit 2:0 (1:0).
Genau drei Chancen hatten die Gäste in der ersten halben Stunde. Doch dabei hätten, weil Hüsten's Abwehr schon in dieser Phase auf offensiv eingestellt war, zwei Tore herausspringen können. Einmal rettete Nienaber sogar per Kopfball auf der Linie. Ansonsten aber boten die Gäste "Schlafwagen-Fußball", trabten einige Akteure - allen voran Spielertrainer Erlhoff - nur im Alt-Herren-Tempo über den Platz. Weite Wege brauchten die HSVer auch kaum zu gehen, denn sie waren meist nur in ihrer eigenen Hälfte, wobei sogar Torjäger Fischer am eigenen Strafraum mit aushalf. Er und Kottusch, der nach etlichen Querpässen plötzlichen steil zu gehen verstand, waren die Ballschlepper, die für gelegentliche Entlastung der eigenen Abwehr sorgten.
Eine ganze Weile machten die Grün-Weißen dieses Tempo mit, ohne zu merken, dass immer dann, wenn schnell gespielt wurde, die HSV-Abwehr wackelte. Denn auch die 09er spielten sehr nüchtern: Auch sie wollten ohne das Risiko, durch ein Tor in Rückstand zu geraten, den Sieg. Bei Freistößen und Eckbällen preschte Nienaber nach vorn, hatte zweimal Pech, als sein Kopfball nur gegen den Pfosten schlug und später vom gut reagierenden Torwart Rüssel ins Aus geboxt wurde.
So hatten die Besucher schon bald das Gefühl, dass Hüsten dieses Spiel nicht verlieren könne und es nur eine Frage der Zeit sei, wann die Treffer fielen. Einmal, als Keute wie von einer Tarantel gestochen plötzlich loszog, drei Gegenspieler wie Slalomstangen umkurvte und frei zum Schuss kam, schien es soweit zu sein. Doch er hatte nicht mehr die Kraft zum platzierten Toschuss.
Spielszene aus der Saison 1979|80. |
Erst in der 44. Minute fiel der erlösende Treffer: Ein Hinterhaltschuss von "Matz" Hahne, der auch so den Weg ins Tor gefunden hätte, wurde noch leicht abgefälscht und schlug dann, endgültig unhaltbar für Torwart Rüssel, ins Netz.
Nach der Pause blieben die 09er - die übrigens ohne den an einer Infektion leidenden Reinhold Siepe antraten - die spielbestimmende Mannschaft, nahmen später Bröker für Hahne in die Mannschaft und kamen durch ein schönes Tor von Dirk Schröter, der sich immer mühte, Anspielpunkt zu sein und in Schussposition zu kommen, zum 2:0-Erfolg.
Daran, dass dieser Sieg verdient ist, gibt es keinen Zweifel, aber es war trotz optischer Überlegenheit kein Glanzsieg. Das war nüchterner Fußball, typisch für eine Mannschaft, die in der höchsten Amateurklasse Punkte erkämpfen will und abgeklärt genug ist, um keine Fehler zu machen.
SuS Hüsten 09: J. Schröter, Herlitschka, Erlmann, Nienaber, Brasse, Scholz, Harbecke, Mette, Schröter, Keute, Hahne (79. Bröker) - Tore: 1:0 Hahne (44.), 2:0 Schröter (76.)
Aufgeschnappt und aufgelesen
Hüsten macht "Zuschussgeschäft" - Neue Kicker beim Training
Die Oberligatabelle nach dreißig Spiel-
tagen. Am Ende der Hinrunde stand
Hüsten 09 ganz unten, jetzt ist der
Klassenerhalt zum Greifen nah. |
Neheim-Hüsten. Einige auswärtige Spieler haben in dieser Woche mit der Oberligamannschaft des SuS Hüsten 09 trainiert. Neben Andreas Hillebrandt (SV Hilbeck) vergoss auch Winfried Scholz vom SV Arnsberg 09 seinen Schweiß auf dem Rasennebenplatz im Sportzentrum Große Wiese. Wie aus Arnsberg verlautete, geht es Scholz darum, andere Trainingsmethoden kennenzulernen. Er wird den Bezirksligaverein zum Saisonende möglicherweise verlassen, um einen Job als Spielertrainer anzunehmen.
Der DFB hat die Ablösesummen für die künftigen Vertragsspieler Dirk Schröter und Günter Keute festgelegt. Eintracht Braunschweig muss für Günter Keute 18.000 DM an den SC Neheim-Hüsten zahlen. 2.400 DM erhält der SuS Hüsten 09, 1.800 DM der TuS Iserlohn. 1860 München hat für Dirk Schröter 16.000 DM an den TuS Wickede zu zahlen. Hüsten 09 erhält 6.000 DM, der Hammer SV noch 500 DM. Für die Hüstener war es allemal ein "Zuschussgeschäft". Allein für die Freigabe Schröter's soll der SuS Hüsten 09 vor der Saison rund 4.000 DM an den TuS Wickede gezahlt haben...
Wertvolle Punkte im Kampf um die weitere Zugehörigkeit zur Amateuroberliga Westfalen sicherte sich Hüsten 09 durch den kaum gefährdeten 2:0-Heimerfolg über den ehemaligen deutschen Amateurmeister SV Holzwickede. Die Grün-Weißen spielten sachlich, nüchtern und liefen gegen einen enttäuschenden Gegner, bei denen Spielertrainer Hermann Erlhoff als Libero sich als Standfußballer zeigte, nicht Gefahr, Punkte abzugeben. Vier Punkte beträgt nun der Vorsprung vor Borussia Emsdetten, die mit 23 Punkten auf dem Absteigerplatz steht.
Alle Artikel des großen Rückblicks
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